Sekundarschule plant Sanierung der Naturwissenschaften

Bereits seit 2013 setzt die Elisabeth-Engels-Stiftung, Eigentümerin des Schulgebäudes und der Turnhalle der Privaten Sekundarschule Schloss Varenholz, Maßnahmen zur Modernisierung und brandschutztechnischen Ertüchtigung des Schulgebäudes mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro um. So wurden in der Vergangenheit bereits ein Teil der Fenster sowie die Heizungs- undLüftungsanlage erneuert. Auch bekam die Turnhalle eine neue Hallenbeleuchtung auf LED-Basis. Um den neuen Brandschutzanforderungen gerecht zu werden, wurden zudem eine Warnanlage für Notfallsituationen eingebaut, eine Brandmeldeanlage eingerichtet und neue Brandschutztüren eingesetzt.

Weitere 320.000 Euro des Gesamtvolumens sind von 2017 bis heute in die Fertigstellung aller gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzmaßnahmen sowie in die Sanierung des Flachdaches des Schulgebäudes geflossen. „Wie bei allen vorangegangenen Bau- und Sanierungsmaßnahmen konnten wir uns auch hier auf die tatkräftige Unterstützung und Fachkompetenz der Immobilienabteilung des Landesverbandes Lippe verlassen“, so Friedel Köstering, Vorsitzender der Elisabeth-Engels-Stiftung.

Dienten die bisherigen Maßnahmen vorrangig dem Erhalt des Schulgebäudes und der Sicherheit der Lehrkräfte und der Schülerschaft, hat die Stiftung gemeinsam mit der OWL Gemeinnützigen Privatschulgesellschaft, dem Träger der Privaten Sekundarschule, für 2019 bereits ein neues Projekt ins Auge gefasst, von dem insbesondere die Schülerinnen und Schüler, aber natürlich auch die Lehrkräfte sehr profitieren werden. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von ca. 200.000 Euro ist geplant, die naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten für die Fächer Chemie und Physik komplett zu sanieren und mit modernen Versuchs- und Laborgeräten auszustatten. „Gegenwärtig leidet die Unterrichtsqualität in den naturwissenschaftlichen Fächern sehr darunter, dass die technische Ausstattung veraltet ist und wir deshalb unseren eigenen Qualitätsansprüchen im Hinblick auf den Unterricht in diesen Fächern nicht gerecht werden können“, betont Frederic Blauschek, Geschäftsführer der Trägergesellschaft, die dringende Notwendigkeit einer kompletten Sanierung dieses Bereiches.

Für Friedel Köstering steht außer Frage, die Schule bei der Umsetzung dieses Projektes finanziell zu unterstützen. „Schließlich besteht der Zweck der Stiftung auch darin, die Schüler zu fördern und bei der Finanzierung von notwendigen Investitionen in die Verbesserung der Pädagogik behilflich zu sein“, begründet Köstering das finanzielle Engagement der Stiftung in diesem Bereich. Trotz der in den vergangenen Jahren bereits getätigten Investitionen ist die Elisabeth-Engels-Stiftung deshalb bereit, sich mit bis zu 100.000 Euro an den Gesamtkosten zu beteiligen. „Im Hinblick auf die noch bestehende Finanzierunglücke in Höhe von ca. 100.000 Euro hoffen wir auf eine Förderung im Rahmen des Kommunalinvestitionsfördergesetzes“, so Köstering. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wird sich auch die Gemeinnützige Privatschulgesellschaft aus eigenen Mitteln an den Investitionskosten beteiligen.

Bildhinweis: Friedel Köstering (l.), Vorsitzender der Elisabeth-Engels-Stiftung, Hermann Schweppe (m.) von der Immobilienabteilung des Landesverbandes Lippe und Frederic Blauschek (r.), Geschäftsführer der Schulträgergesellschaft, vor den Eingangstoren des umfangreich sanierten Schulgebäudes der Privaten Sekundarschule Schloss Varenholz.

Varenholzer Schüler besuchen den Tag der Schulen in der Rommel-Kaserne in Augustdorf

Am Dienstag, den 29. Mai 2018 fuhren 18  Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 9 und 10 zusammen mit der Berufskoordinatorin Britta Gruß zum Tag der Schulen zur Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf. Dort stellte sich die Panzerbrigade 21 Lipperland interessierten Schülern vor. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Privaten Sekundarschule Schloss Varenholz nutzten diesen Tag, um sich über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr zu informieren.

Nach einer standesgemäßen Begrüßung ging es auch gleich zur ersten Station, wo die Schülerinnen und Schüler das Leben in der Kaserne und im Feld kennenlernen konnten. Sie erfuhren Wissenswertes über die verschiedenen Lagerfeuertypen, die unterschiedlichen Zeltarten und die verschiedenen Möglichkeiten der Tarnung im Feld. In der Kaserne besichtigten die Schülerinnen und Schüler dann eine Stube und lernten, welche Gegenstände in einem Marschgepäck vorhanden sein müssen. So einen gepackten, 15 kg schweren Rucksack durften einige Schüler dann probeweise aufsetzen und sich mit ihm mental auf einen 17-km-Lauf begeben. Danach lernten die Schülerinnen und Schüler, wie man mit einem Feldstecher Entfernungen einschätzen und berechnen kann.

In der Kasernenkantine wurden dann alle zu ihrer höchsten Zufriedenheit verköstigt. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr angetan von der Auswahl an Gerichten und schlemmten los. Die Schüler empfanden besonders die Kalorienangaben bei jeder Mahlzeit als sinnvoll und hilfreich. Bei der zweiten Station erwartete die Schülerinnen und Schüler Informationen zum Panzer Leopard I: technische Daten, Fahrausbildung, Geschichte der Entwicklung der Panzerbrigade etc. Drei Schüler hatten das besondere Glück, für die Fahrt im Panzersimulator ausgewählt zu werden. Nach der erfolgreichen Bewältigung einer Teststrecke in dem Fahrsimulator, wurden diesen Schülern der Panzer-Simulations-Führerschein ausgehändigt.  Nicht nur die drei „Fahrschüler“ sondern auch der Rest der Schülergruppe war begeistert von dem Fahrsimulator. Bei der anschließenden Karriereberatung der Bundeswehr zeichneten sich die Schülerinnen und Schüler aus Varenholz durch ihr Interesse und ihre Neugier auf eine Ausbildung bei der Bundeswehr aus. Sie stellten gezielte Fragen bezüglich ihrer eigenen Befähigung, später einmal bei und für die Bundeswehr arbeiten zu dürfen.

Die dritte Station hatte den beeindruckenden Namen „Dynamische Waffenschau“. Hier gab es eine Vorführung des Panzers Leopard II, eines Maderpanzers und diverser LKWs. Natürlich wurde auch die Schußkraft der beiden Panzer lautstark und eindrucksvoll vorgestellt. Das Highlight für unsere Schülerinnen und Schüler war dann aber die Besichtigung dieser Panzer und LKWs: unsere Schüler stürmten sofort nach deren Freigabe los, erklommen diese, nahmen im Inneren Platz und nutzten die Gelegenheit, sich mit der Besatzung über deren Aufgaben und ihren Beruf im Allgemeinen zu unterhalten.

Bevor die Schülergruppe wieder Richtung Varenholz abfuhr, nahm sie an der vierten Station noch an der Aufklärungssimulation teil und erlebte hautnah, was es heißt, sich lautlos in Wald und Feld zu bewegen. Begeistert von diesem von der Panzerbrigade Lipperland hervorragend organisierten und durchgeführten Tag, kamen die Schülerinnen und Schüler am späten Nachmittag wieder in Varenholz an.

Berufsfelderkundung der Jahrgangsstufe 8

Nach Maßgabe des 2016 in NRW eingerichteten Berufsorientierungssystems „Kein Abschluss ohne Anschluss“, nachstehend KAoA genannt, reisten 32 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 der Sekundarschule Schloss Varenholz im März 2018 nach Bad Salzuflen zum Bildungsträger „Arbeit,Wohnen und Bildung“ (AWB). Nach der im Dezember 2017 erfolgten Potenzialanalyse und deren Auswertungen bildete die dreitägige Berufsfelderkennung bei der AWB den 2. Teil des dreigliedrigen KAoA-Programms. Die Institution AWB bietet neben Berufsfelderkundungen u.a. auch Unterstützung bei Fragen zum Arbeitslosengeld 1 und 2 sowie Beratung zu und Vermittlung von anderen Angeboten aus der Arbeits-und Berufswelt.

Nach dem Rotationsprinzip wurden die Schülerinnen und Schüler z. B. in das Gewerk „Gastronomie – Wäschepflege und Zubereitung von Speisen“ eingeführt. Zu diesem Gewerk zählte u. a. die Zubereitung des täglichen Mittagessens für alle Schülerinnen und Schüler aus Varenholz. Vorbereitet wurden zum Beispiel Ofengemüse mit Fenchelknolle, Möhren, Zucchini und Paprika sowie Nudeln mit einer selbst zubereiteten Hackfleischsoße. Im Gewerk „Holz und Metall“ konnten die Achtklässler unter Anleitung des Werkstattleiters Bilderrahmen aus einem vorher präparierten Holzstück herstellen. Die selbst gezimmerten, zurecht geschnittenen, geschmirgelten, gebohrten und abschließend mit Bienenwachs bestrichen Rahmen konnten am Ende als Mitbringsel für die Familie oder zum Aufhängen im eigenen Zimmer mitgenommen werden. Im Metallbereich haben die Schülerinnen und Schüler nach Vorgabe durch die Werkstattleiter aus Metallstücken einen Schlüsselanhänger durch Feilen und Bohren gefertigt sowie mit einer Aufhängevorrichtung versehen. Fingerfertigkeit und Präzision waren in diesem Arbeitsgang gefragt und gefordert.

Insgesamt bot die dreitägige Berufsfelderkundung für die Jugendlichen die Möglichkeit, einen ersten Einblick in die Arbeits-und Berufswelt zu gewinnen und die gesammelten Erfahrungen vielleicht schon für das in Jahrgangsstufe 9 anstehende dreiwöchige Betriebspraktikum zu nutzen.

Text: Milan-B. Todorovic, Berufskoordinator an der Privaten Sekundarschule Schloss Varenholz

Forschungsprojekt „WirkJuBe-Hilfeplanung“

Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 beteiligt sich die Jugendhilfeeinrichtung Schloss Varenholz über einen Zeitraum von ca. 18 Monaten an dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt „WirkJuBE-Hilfeplanung“. „WirkJuBE-Hilfeplanung“ steht für Hilfeplanung als Wirkfaktor in der Kinder-/Jugendhilfe und Behindertenhilfe und wird unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Macsenaere vom renommierten IKJ, Institut für Kinder- und Jugendhilfe, durchgeführt. Gemeinsam mit der Daarwin Beratungsgesellschaft mbH und der IJOS GmbH entwickelt das IKJ unter dem Dach der „Initiative Zukunft der Sozialwirtschaft“ (IZdS) als unabhängiges Expertennetzwerk gemeinsam mit Kostenträgern und Leistungserbringern Wege für die Sozialwirtschaft von Morgen.

Hintergrund des Projektes sind die in der Vergangenheit vorgelegten und immer wieder veränderten Entwürfe zur Novellierung des SGB VIII, die neben dem Einstieg in eine Große Lösung eine grundlegende Neuausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe insbesondere zu Lasten der Kinder und Jugendlichen anstrebt. Diesen Versuchen gilt es ein fachlich fundiertes und im Berufsalltag erprobtes Vorgehen entgegen zu setzen, das für öffentliche wie auch für freie Träger alltagstauglich die Wirkungen und zentrale Wirkfaktoren der Hilfen erfasst und sichtbar macht. Zugleich wird die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens zur Qualifizierung des Hilfeplanprozesses sowie zur Untermauerung des Personaleinsatzes mit evidenzbasierten Mindeststandards beitragen.

Das Projekt WirkJuBe-Hilfeplanung nimmt die Hilfeplanung als bedeutsamen Wirkfaktor in der Erziehungshilfe in den Fokus. Ziel ist es:

  • für öffentliche und freie Träger ein wissenschaftlich abgesichertes und alltagstaugliches Instrument für die Wirkungsbestimmung zu erhalten,
  • den teilnehmenden Trägern frühzeitig ein Grundlage für die in der SGB VIII-Novellierung geforderte Hilfeplanung zu liefern,
  • neben der Hilfeplanung weitere zentrale Wirkfaktoren wie Zuweisungsqualität oder Partizipation in den Blick zu nehmen,
  • beteiligten Trägern eine Basis für eine wirkungsorientierte Qualitätsentwicklung an die Hand zu geben.

Durch die Teilnahme an diesem Projekt verspricht sich Schloss Varenholz eine differenzierte und transparente Darstellung seiner Leistungsfähigkeit im Bereich der Jugendhilfe, Hinweise zu eigenen Stärken und möglichen Verbesserungspotentialen unter dem Aspekt des Qualitätsmanagements, empirisch untermauertes Wissen über die ereichten Wirkungen und die zugrunde liegenden Wirkfaktoren sowie Hinweise, welche Hilfe bei welcher Ausgangslage geeignet ist und damit auch die Möglichkeit, die Zuweisungsqualität zu erhöhen. Die Datenerhebung für das Projekt erfolgt mittels elektronischer Fragebögen, mit deren Hilfe alle neu aufgenommenen Kinder und Jugendlichen ab Sommer 2017 prospektiv erhoben und über einen Verlaufszeitraum von 18 Monaten begleitet werden.

Weitere Informationen zum genannten Forschungsprojekt bzw. zur IZdS und IKJ liefern die Domains: www.izds.de und www.ikj-mainz.de.