Eltern und Erziehende sind nicht selten mit respektlosen und ablehnenden Verhaltensweisen von Kindern/Jugendlichen konfrontiert und fühlen sich dadurch oft hilf- und ratlos. Infolgedessen ziehen sie sich zurück, lassen gewähren oder geraten in eskalierende Machtkämpfe, die meist zu weiterer Verzweiflung führen. Ähnliches beschreiben Lehrer*innen, Pädagog*innen aus Kindergärten, Kindertagesstätten oder Einrichtungen der Jugendhilfe.
Das Konzept der Neuen Autorität hingegen, das sich vor dem Hintergrund der Systemischen Therapie und der Humanistischen Psychologie entwickelte, zielt unter der Maxime „Präsenz, Beziehung, Stärke“ darauf ab, verloren gegangene Präsenz wieder herzustellen. Für Haim Omer, dem Begründer des Konzeptes der Neuen Autorität, besteht die oberste Pflicht des*r Erziehenden darin, dem Kind/Jugendlichen bei destruktivem Verhalten Einhalt zu gebieten. Gerade weil für ihn der Respekt vor der Würde des jungen Menschen von entscheidender Bedeutung ist, erachtet Haim Omer den erwachsenen, gewaltlosen Widerstand gegen unziemliche Verhaltensweisen als eine der Hauptaufgaben von Erziehungsverantwortlichen. Haim Omer beendet damit eine Erziehung, die auf Distanz, Furcht und Bestrafung basiert. Er fordert stattdessen eine Autorität durch Beziehung, die charakterisiert ist durch elterliche und professionelle Präsenz, durch Selbstkontrolle und durch Unterstützungssysteme, durch die Setzung von Grenzen, durch Entschlossenheit ohne Gewalt sowie durch Versöhnung und Wiedergutmachung.
Die pädagogischen Fachkräfte auf Schloss Varenholz haben diesen pädagogischen Ansatz von Haim Omer in ihren erzieherischen Alltag beim Umgang mit den Kindern und Jugendlichen implementiert. Unterstützt werden sie dabei von Dennis Haase, Dipl.- Sozialpädagoge, Lehrtherapeut beim IF Weinheim und ausgewiesener und anerkannter Trainer.