Leitungsworkshop zum Thema „Stärke statt Macht“

Eltern und Erziehende sind nicht selten mit respektlosen und ablehnenden Verhaltensweisen von Kindern/Jugendlichen konfrontiert und fühlen sich dadurch oft hilf- und ratlos. Infolgedessen ziehen sie sich zurück, lassen gewähren oder geraten in eskalierende Machtkämpfe, die meist zu weiterer Verzweiflung führen. Ähnliches beschreiben LehrerInnen, PädagogInnen aus Kindergärten, Kindertagesstätten oder Einrichtungen der Jugendhilfe. Das Konzept der Neuen Autorität hingegen, das sich vor dem Hintergrund der Systemischen Therapie und der Humanistischen Psychologie entwickelte, zielt unter der Maxime „Stärke statt Macht“ darauf ab, verloren gegangene Präsenz wieder herzustellen.

Für Haim Omer, dem Begründer des Konzeptes der Neuen Autorität, besteht die oberste Pflicht des Erziehenden darin, dem Kind/Jugendlichen bei destruktivem Verhalten Einhalt zu gebieten. Gerade weil für ihn der Respekt vor der Würde des jungen Menschen von entscheidender Bedeutung ist, erachtet Haim Omer den erwachsenen, gewaltlosen Widerstand gegen unziemliche Verhaltensweisen als eine der Hauptaufgaben von Erziehungsverantwortlichen. Haim Omer beendet damit eine Erziehung, die auf Distanz, Furcht und Bestrafung basiert. Er fordert stattdessen eine Autorität durch Beziehung, die charakterisiert ist durch elterliche und professionelle Präsenz, durch Selbstkontrolle und durch Unterstützungssysteme, durch die Setzung von Grenzen, durch Entschlossenheit ohne Gewalt sowie durch Versöhnung und Wiedergutmachung.

Schloss Varenholz wie auch alle anderen Einrichtungen der Fachinstitute Blauschek haben sich entschlossen, sich mit dem neuen pädagogischen Ansatz auseinander zu setzen und dabei alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen. Unterstützen wird uns dabei Dennis Haase, Dipl.-Sozialpädagoge, Lehrtherapeut beim IF Weinheim und ausgewiesener und anerkannter Trainer. Im Juni 2018 hat auf Leitungsebene ein zweitätiger Workshop in Bergkirchen stattgefunden, um sich noch einmal mit der Kernthesen des Konzeptes der Neuen Autorität vertraut zu machen und die Umsetzungsmöglichkeiten im pädagogischen Alltag der Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen der Fachinstitute Blauschek zu diskutieren. Nachdem die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schloss Varenholz bereits im Februar 2018 bei einem gemeinsamen Fachtag einen ersten Eindruck von den „7 Säulen der Neuen Autorität“ gewinnen konnten, fand nun im Oktober 2018 ein weiterer einrichtungsübergreifender Workshop zu diesem Thema statt. ?

Sekundarschule plant Sanierung der Naturwissenschaften

Bereits seit 2013 setzt die Elisabeth-Engels-Stiftung, Eigentümerin des Schulgebäudes und der Turnhalle der Privaten Sekundarschule Schloss Varenholz, Maßnahmen zur Modernisierung und brandschutztechnischen Ertüchtigung des Schulgebäudes mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro um. So wurden in der Vergangenheit bereits ein Teil der Fenster sowie die Heizungs- undLüftungsanlage erneuert. Auch bekam die Turnhalle eine neue Hallenbeleuchtung auf LED-Basis. Um den neuen Brandschutzanforderungen gerecht zu werden, wurden zudem eine Warnanlage für Notfallsituationen eingebaut, eine Brandmeldeanlage eingerichtet und neue Brandschutztüren eingesetzt.

Weitere 320.000 Euro des Gesamtvolumens sind von 2017 bis heute in die Fertigstellung aller gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzmaßnahmen sowie in die Sanierung des Flachdaches des Schulgebäudes geflossen. „Wie bei allen vorangegangenen Bau- und Sanierungsmaßnahmen konnten wir uns auch hier auf die tatkräftige Unterstützung und Fachkompetenz der Immobilienabteilung des Landesverbandes Lippe verlassen“, so Friedel Köstering, Vorsitzender der Elisabeth-Engels-Stiftung.

Dienten die bisherigen Maßnahmen vorrangig dem Erhalt des Schulgebäudes und der Sicherheit der Lehrkräfte und der Schülerschaft, hat die Stiftung gemeinsam mit der OWL Gemeinnützigen Privatschulgesellschaft, dem Träger der Privaten Sekundarschule, für 2019 bereits ein neues Projekt ins Auge gefasst, von dem insbesondere die Schülerinnen und Schüler, aber natürlich auch die Lehrkräfte sehr profitieren werden. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von ca. 200.000 Euro ist geplant, die naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten für die Fächer Chemie und Physik komplett zu sanieren und mit modernen Versuchs- und Laborgeräten auszustatten. „Gegenwärtig leidet die Unterrichtsqualität in den naturwissenschaftlichen Fächern sehr darunter, dass die technische Ausstattung veraltet ist und wir deshalb unseren eigenen Qualitätsansprüchen im Hinblick auf den Unterricht in diesen Fächern nicht gerecht werden können“, betont Frederic Blauschek, Geschäftsführer der Trägergesellschaft, die dringende Notwendigkeit einer kompletten Sanierung dieses Bereiches.

Für Friedel Köstering steht außer Frage, die Schule bei der Umsetzung dieses Projektes finanziell zu unterstützen. „Schließlich besteht der Zweck der Stiftung auch darin, die Schüler zu fördern und bei der Finanzierung von notwendigen Investitionen in die Verbesserung der Pädagogik behilflich zu sein“, begründet Köstering das finanzielle Engagement der Stiftung in diesem Bereich. Trotz der in den vergangenen Jahren bereits getätigten Investitionen ist die Elisabeth-Engels-Stiftung deshalb bereit, sich mit bis zu 100.000 Euro an den Gesamtkosten zu beteiligen. „Im Hinblick auf die noch bestehende Finanzierunglücke in Höhe von ca. 100.000 Euro hoffen wir auf eine Förderung im Rahmen des Kommunalinvestitionsfördergesetzes“, so Köstering. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wird sich auch die Gemeinnützige Privatschulgesellschaft aus eigenen Mitteln an den Investitionskosten beteiligen.

Bildhinweis: Friedel Köstering (l.), Vorsitzender der Elisabeth-Engels-Stiftung, Hermann Schweppe (m.) von der Immobilienabteilung des Landesverbandes Lippe und Frederic Blauschek (r.), Geschäftsführer der Schulträgergesellschaft, vor den Eingangstoren des umfangreich sanierten Schulgebäudes der Privaten Sekundarschule Schloss Varenholz.